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Einführung

Grundlegende Gedanken

Die Menschheit hat im Laufe ihrer Evolution schon vieles entwickelt um sich das Leben leichter und bequemer zu gestalten. Dazu gehört zweifelsohne das Rad und alles was Räder hat. Man könnte auch noch Schiffe und Flugzeuge in die Kategorie Bequemlichkeit dazu nehmen oder einfach alles, was es dem Menschen erlaubt das zu tun, wozu die Natur ihn nicht geschaffen hat: Nicht bewegen und Gehirnaktivitäten auf ein Mindestmaß herunter zuschrauben.

Ich wage hier eine Prognose: Wir werden zu unselbstständigen Konsumenten, die nichts mehr selber machen können, weil unserere (digitalen) Maschinen alles für uns erledigen. Um so selbstständiger diese werden, desto unselbständiger werden wir. Die Zeit wo Maschinen unsere Muskelkraft ersetzen ist schon lange kein Thema mehr. Ein typisches Beispiel dafür ist die Fensterscheibe im Auto, die man früher noch runterkurbeln musste.

Jetzt stehen auch unsere kognitiven Fähigkeiten auf dem Prüfstand, die wir an "denkende" Maschinen mehr oder weniger freiwillig abtreten. Eine mögliche Szenerie könnte sein, das mehr Jobs verloren gehen, als geschaffen werden. Dem arbeitetenden Mensch wird es immer schwieriger, mit der Qualifikation der intelligenten Maschinen mitzuhalten. Dann kann es gut möglich sein, dass die Zukunft den Menschen nicht mehr benötigt.

Nach diesem kleinen Ausflug in die Ferne sehen wir in der Gegenwart nach, was so Unsinniges und Überflüssiges im technologischen Bereich der Gesellschaft angeboten und gekauft wird.

Typische Vertreter der überflüssigen Konsumläden sind die sogenannten "Ich staune Geschäfte". Wer so einen Laden betritt, kann sich kaum dagegen wehren: "Das ist schön, das muss ich haben, dies passt in mein Wohnzimmer, meine Küche". Das fängt an mit einer elektrischer Kuckucksuhr über Schnapsgläser mit eigenem Namen, bis hin zur Bettzipfelmütze. Besonders zu den weihnachtlichen und österlichen Feiertagen wird das Angebot immer umfangreicher und unsinniger. Diese Geschäfte sind ein fester Bestandteil unserer "Überflussgesellschaft" und nicht mehr wegzudenken.

"Ok", könnte man sagen, "es wird gekauft, jedem das seine und ich muss mich ja nicht daran beteiligen." Das ist im Prinzip richtig, wenn ich jedoch das Stichwort "Überflussgesellschaft" anspreche, muss ich auch auf das Stichwort "ökologisches Bewusstsein" aufmerksam machen. Beides lässt sich schlecht miteinander vereinbaren und wird immer wieder im negativen Sinne in Verbindung gebracht.

Ich möchte jetzt die sogenannten Kapselmaschinen ansprechen. Unstrittig erleichtern sie uns das Leben. Braucht man doch für einen (guten) Kaffee bzw. Tee drei Dinge: Wasser, Kapsel und eben diese Maschine. Ein Druck auf den Schalter und einige Zeit später ist das gewünschte Getränk gebraut. Die Qualität ist da eine andere Sache. In der Folge wird die leere Kapsel richtig oder überhaupt nicht im vorgesehenen Müll entsorgt und gut ist.

Ist es das? Man muss sich vorstellen, dass zwischen 5 und 8 Uhr Morgens einige Millionen Kaffeetrinker oder Teegenießer das gleiche machen. Zu Hause, im Büro oder wo auch immer. Man kann sich leicht ausrechnen, welcher Müll jeden Tag anfällt.

Wir haben nun die Verbindung von "Sinn und Unsinn von Kapselheissgetränken" und Überfluss deutlich gemacht und können zum nächsten Schritt übergehen.

Expressgeschichte des Kaffees

Da beginnen wir in der Vergangenheit.
In Äthiopien, der Wiege des Kaffees, wurde bis zum 17. Jahrhundert die Kaffeebohne erst geröstet, dann zermörsert (gemahlen). Später wurde in Europa die Kaffeemühle entwickelt. Die Filterkaffeemühle für das grobe, die Esspressomühle für das feine Kaffeepulver. Zunächst als Handmühle zu haben. Bis Heute hat sich am Grundprinzip an der Kaffeezubereitung nichts geändert:

  • Kaffeepulver wird in kochendes Wasser geschüttet und einige Zeit ziehen lassen. (Mazeration)
  • bzw.
  • Kaffeepulver wird von sehr heißem Wasser (90 °C) durchlaufen. ( Perkolation)

Ungefähr um 1970 wurde die erste elektrische Filterkaffeemaschine auf den Markt gebracht und weiterentwickelt, bis hin zur Kaffee-Hochdruck-Maschine. Leider hat sich heute der Kaffeevollautomat in allen Bereichen der Gastronomie durchgesetzt. Dort steht das Getränk in allen Varianten vom Latte Matcchatio bis zum Espresso auf Knopfdruck bereit. Eine enorme Zeiteinsparung für das Gaststättenpersonal, ein enormer Verlust für die Kaffeekultur.

Und wie steht es mit dem Tee?

Er ist weitaus älter. Man schätzt 5000 Jahre. Wahrscheinlich haben schon unsere Vorfahren in der Bronzezeit oder noch früher kochendes Wasser über Blätter gegossen und getrunken. Um die Geschichte des Tees ranken sich viele Legenden. Indische, Chinesische und aus aller Welt. Die Zubereitung ist von jeher die gleiche geblieben, wenn auch mit verschiedenen Vorzeichen. Vom einfachen Teegenuss bis hin zur feierlichen Zeremonie verschiedener Völker und Gesellschaftsschichten. Immer wird und wurde - bisher - der Tee mit heißem bis kochenden Wasser in Verbindung gebracht eine bestimmte Ziehzeit beachtet, ggf. die Bitterstoffe durch umschütten entfernt und mehr oder weniger feierlich getrunken.

Im Jahre 1778 versuchte der Preußische König Friedrich II bekanntlich den Teekonsum in Deutschland zu verbieten, hatte aber damit keinen Erfolg.

Erwähnenswert ist noch das sogenannte Teeclipper-Rennen, das am 29 Mai 1866 in Foochow (Teeverladehafen in Südchina) startete und in London endete. Neun Schiffe hatten ein Strecke von 16.000 Meilen zu bewältigen, der Sieger hat die Entfernung 99 Tagen überwunden und ein Riesengeschäft mit seiner Ladung gemacht.

Im Jahre 1908 wurde der Teebeutel aus Versehen von Thomas Sullivan in New York erfunden.

Kapselheissgetränke, was ist das eigentlich?

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema. Wie der Name schon sagt, ist es Kaffee oder Tee in Kapseln verpackt, der dann in Verbindung mit heißem Wasser durch eine Maschine in eine Tasse gebrüht wird. Ganze einfach! Oder doch nicht? Schaut man in die Welt der Hersteller, so hat schon allein in den Jahren Jahre 2008 bis 2016 eine bekannte Stiftung über 50 Automaten getestet. Die technische Bauweise und Anforderungen haben sich mit der Zeit geändert.

Im Grunde genommen eine runde und bequeme Angelegenheit. Ob Kaffee oder Tee, eine Kapsel in die Maschine stecken, anschalten und nach wenigen Minuten fertig. Beim Tee noch ggf. die Ziehzeit einhalten.

Für Genusstrinker oder solche, die auf biologischen Anbau des Kaffees Wert legen, kann sich hier ein Problem ergeben: Die Herkunft der Bohne. Es gibt Nachhaltigkeitssiegel wie z. B. "UTZ verifiziert" , "Fairtraide" usw. Da aber Kapseln mit den meisten Maschine nicht untereinander austauschbar sind, (Siehe unten) sollte der Käufer sich genau informieren, ob der Hersteller seiner Wahl auch Kapseln mit Inhalt biologischem Anbaus oder fairer Herstellung vertreibt.

Eine Bemerkung am Rande

Es wird Zeit, die sogenannte "Produktbindung" anzusprechen. Das bedeutet, den Kunden zu zwingen, hat er denn einmal ein Gerät eines bestimmten Herstellers erworben, auch die Folgeprodukte zu erwerben.
Das heißt in diesem Falle nichts anderes: "Ich muss von der selben Firma die Kaffeekapseln kaufen, weil andere Kapseln nicht in meine Maschine passen."
(Man könnte die Liste erweitern, auf Druckerpatronen vs. Drucker, Rasierapparate vs. Rasierklingen, Staubsaugerbeutel insbesondere Roboterstaubsauger usw.). Der Endkunde soll also solange wie möglich an den gleiche Hersteller gebunden werden.


Von der Produktion bis zur Entsorgung

Produktion der Aluminiumkapseln

Einer der größten Energieverschwender ist die Aluminiumindustrie.

  • Aluminium wird als Erz als Bauxit abgebaut und in Hütten geschmolzen, dann Elektrolytisch weiterverarbeitet.
    Man schätzt etwa 15 kWh / Kg Aluminium Verbrauch.
    Das wären für eine Tonne reines Aluminium auf etwa 15.000 Kwh Verbrauch.
  • Dazu kommt noch etwa 7 Kg CO2 / Kg Aluminium dazu.
    Das wären 7000 Kg C02 / 1000 Kg Aluminium.
  • Aluminiumhütten dürfen über Nacht nicht abgeschaltet werden, weil das Metall nach etwa 5 Stunden kalt wird.
  • Bei der endgültigen Fertigung von Rohaluminium ( schleifen,bohren, pressen) kommt noch mal 12 Kg CO2 / Kg Aluminium dazu.
  • Jetzt werden dünnwandige Platten etwa 2 - 3 mm benötigt. Diese erfolgen durch Tiefziehen und Walzen.
  • Verladen und Transport in Kaffeefirma.
  • Die Kapseln werden geformt, gefüllt und verschlossen.
  • Verladen, Verteilen und Transport in Verkaufsläden.

Verkauf, oder wer bezahlt das alles?


Keine Milchmädchenrechnung beim Kaffee


Wir rechnen hier mit runde Zahlen, daher ist alles nachvollziehbar.
In der Packung die wir kaufen, befinden sich 10 Kaffeekapseln a' 5 Gramm Pulver.
Diese werden (10*5 g) für 3,29 € verkauft. Das sind 6,58 €/100g oder 65,80€ / Kg. Diesen Betrag sollte man sich vor Augen halten, wenn man im Gegensatz dazu, die herkömmlichen Kaffeebohnen vergleicht. Natürlich kann diese Rechnung variieren, es bleibt jedoch in dieser Größenordnung. Was hätten wir stattdessen für Möglichkeiten, die allerbesten Kaffeesorten der Welt für diesen Betrag zu genießen!

Keine Milchmädchenrechnung beim Tee


Kapsel oder loser Tee? Ein Vergleich.

Teekapsel: Im Internet kann man bei einer bekannten Teekanne 1 Kapsel Earl of Grey für 2,79 € beziehen, das sind 24,91€ / 100g
Loser Tee: Im Internet kann man losen BIO Earl Grey für 4,70 € / 100g beziehen.

Endlich kann getrunken werden

Wir machen vorher noch eine kleine Energierechnung:
Wir wollen eine Tasse Wasser (40 ml) von 20°C auf 95°C erwärmen, das heißt eine Tasse Kaffee brühen. Durch Anschluss eines Energiemessgerätes sehen wir, das pro Kapsel und 40 ml Wasser etwa 11 Sekunde lang 1200 Watt beim einschalten und beim Brühen verbraucht werden.
Das sind 11 s *1.200 W=13.200 Wattsekunden.
Jahresverbrauch bei 2 Tassen am Tag: 26.400 Wattsekunden*365=9.636.000 Wattsekunden ~ 2.676 kWh im Jahr. Bei einem mittleren Strompreis von 25 Cent/KwH ergibt das 66,9 Cent. Also noch erschwinglich.

Bei den Teekapseln dürfte es das doppelte sein, die Teebecher haben eine größeres Fassungsvermögen.

Das Problem mit dem Müll


Eine einfache Rechnung

Wir schaffen uns zunächst Fakten und benutzen dazu einfache runde Zahlen:
Gehen wir von 1 Kapsel am Tag pro Person aus, das sind 365 Kapseln im Jahr. Bei einer Einwohnerzahl von 81.000.000 wären das rein rechnerisch 365*81.000.000=29.565.000.0000 Milliarden oder 2.9565 *106 Kapseln.

Ziehen wir diejenigen ab, die keinen Kaffee trinken, (Ältere, Kinder, Kaffeeverweigerer oder solche, die keine Kapseln benutzen sagen wir 50%) verbleiben 1.47825*105 oder 14.782.500.000 Milliarden Kaffeetrinker die ebenso viele Kapseln im Jahr verbrauchen. Geht man von einem Gewicht von 1 Gramm pro Kapsel aus, dann wären das 1478,25 Tonnen Im Jahr. Wohlgemerkt, bei einem Verbrauch von 1 Kapsel am Tag.

Man könnte die Parameter noch erweitern auf 2 Tassen / Person das wären dann schon 2.956,50 Tonnen im Jahr. Oder Es wird noch zusätzlich in der Mittagspause Kaffee aus Kapseln getrunken oder eine Kapsel wiegt mehr als 1 Gramm. Wie man es dreht oder wendet: weniger wird es nicht.

Die Rechnung wird erweitert

Ich bin von 2 Tassen pro Person am Tag ausgegangen. In den Medien liest man etwas anderes.
Die Zeitung Die Welt vom 8. Januar 2014 macht eine ander Rechnung auf und geht sogar von 2 Milliarden Kapseln im Jahr aus bei einem Gewicht von 2 gr / Kapsel sind es 4 Milliarden Gramm bzw 4000 Tonnen / Jahr.

Wir lesen im Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) in der Rubrik "Aluminiumweiterverarbeitung" für das Jahr 2015 eine Gesamtzahl von 353000 Tonnen. Legt man den Verbrauch von 4000 Tonnen Kapseln zugrunde hätten diese "nur" einen Anteil von ~1,13%. Das erscheint wenig im Vergleich zur anderen Arten der Aluminiumweiterverarbeitung, aber die Kaffee- bzw. Teekapseln sind überflüssig und daher gar nicht notwendig.

Was sich die Aluminiumindustrie sonst noch einfallen lässt, um sich rechtfertigen bzw. ihren Umsatz zu steigern, kann man auf einer Seite nachlesen, die offensichtlich für Kinder oder Jugendliche gedacht ist. Dort wird allen ernstes behauptet, das Portionsverpackungen helfen können, Ressourcen zu schonen, weil zu viel gekochter Kaffee weg geschüttet wird.
So zu lesen im Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) "Ressourceneffizienz" auf Seite 15.

Das Problem mit Recycling

Bei der oben genannten Rechnung wären etwa 500 Müllwagen zum Abtransport notwendig.

Wären, wenn...

Wenn alle Kapseln zu 100% in den vorgeschriebenen gelben Mülltonnen landen würden. Dann könnten sie in einem sogenannten "Wirbelstromscheider" vom restlichen Müll ausgesondert werden. Dann wäre schon viel getan für die Umwelt, denn 84% des Aluminiumschrotts kann laut Umweltbundesamt(UBA) zu Sekundäraluminium recycelt werden.

Aber wer macht das schon konsequent? Leider landen die meisten im Mischmüll und wer soll die Millionen Kapseln da aussondern?

Und was sagt der Gesetzgeber dazu?

Sind Kapseln jetzt Entsorgungspflichtig oder nicht?


Wir lesen im
Entwurf eines Gesetzes zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen: "Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 30.12.2016" auf Seite 33:
Gegenstände die als Verpackungen gelten:
"Getränkesystemkapseln (z. B. für Kaffee, Kakao, Milch), die nach Gebrauch leer sind."

Was bedeutet das?

Verpackungen also auch Kapseln sind im "Dualen System Deutschland" (DSD), auch "Grüner Punkt" genannt, integriert und müssen daher in die "Gelbe Tonne" entsorgt werden.
Es bedeutet aber auch für die Hersteller (der Kapseln) eine gesetzliche Verpflichtung am DSD in der Form, dass sie sich an den Kosten der Entsorgung (Sammlung in gelben Tonnen, Transport, Sortierung und Verwertung) finanziell beteiligen müssen.
Indirekt ist der Verbraucher mit belastet, da mit Sicherheit die Kosten des DSD anteilsmäßig auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden.

Fazit: Bequemlichkeit hat ihren Preis, auch für das Ökosystem!


Wiederbefüllbare Kapseln, eine Alternative?

Nach dem Genuss

Kapsel ex und hopp?
Nicht immer, die Hersteller haben wohl die Problematik von Preis und Entsorgung erkannt.
Mittlerweile gibt es mehrere Varianten auf dem gewinnträchtigen Sektor.

  • Kapsel mit Deckel mit Schraubengewinde
  • Kapsel mit 2 Deckeln
  • Dreierpack von Kapsel und Deckel
  • Kapsel mit Deckel der mit einem Fingerdruck verschlossen wird.
  • Leere Kapseln aus Edelstahl oder Kunststoff, die erst befüllt werden müssen und mehrfach wiederverwendbar sind.

Jetzt rechnen wir wieder:
Wir gehen aus von einem Preis von 39 Cent, im Discounter 17 Cent aus. Für eine selbst gefüllte Kapsel, zahlen wir nur etwa 3,2 Cent pro Tasse (bei einem Kaffeepreis von circa 8 Euro pro 500 Gramm). Bei 7 Tassen Kaffee pro Tag sind das im Jahr 996 Euro.(Ein stolzer Preis!) Beim Discounter kostet es weniger als die Hälfte (434 Euro) - und bei den wiederbefüllbaren Kapseln nur 82 Euro.

Allerdings hat die Sache einen Haken. Die Kapseln der Hersteller sind untereinander nicht kompatibel und man ist gebunden. Verwendet man dennoch "Fremdkapseln", z. B. aus dem Discounter, verfällt die Garantie.

Der allergrößte Nachteil bei dieser Sache stellt sich dann heraus, wenn man z. b. Gäste hat und mehrere Kaffeetassen hintereinander gebrüht werden sollen. Die wiederbefüllbaren Kapseln sind brühend heiß und müssen erst abkühlen.


Melange:Weder Milchkaffee noch Kaffee mit Milch

Wir lesen, das Melange ein Kaffeegetränk mit Milch gemischt ist. Je nach Land oder Region mit Zucker oder Honig vermischt, in der Regel eine Schlagsahnehaube obendrauf. Manchmal auch die Schlagsahne separat. Eigentlich ein leckeres Getränk wer es mag.
Was aber ist in einer Melangekapseln enthalten?
Ein Blick auf die Zutatenliste verklärt uns den Geschmack: Maximal 90% Kaffeepulver, der Rest ist mit Maltrodextrin und Karamell (soll heissen: Milch bzw. Melange) gestreckt.

Einerseits um dem Kunden eine andere Geschmacksrichtung zu bieten (über Geschmack kann man ja bekanntlich nicht streiten), andererseits, das ist m.e. der eigentliche Grund, die Hersteller sparen Steuern.

Warum denn? Falls eine Packung von 1000 Gramm zwischen 700 bis 900 Gramm Röstkaffee enthält, der Rest andere Zutaten, ist es steuerrechtlich gesehen gar keinen Kaffee mehr, sondern kaffeehaltige Ware und die wird um einige Prozentpunkte weniger besteuert!

Zum Zeitpunkt der Recherche waren es 1,76 €/Kg statt 2.19 €/Kg! KaffeeStG § 2(1) und § 2(2) Nr.5 Steuertarif


Vorteile vs. Nachteile bei der Anwendung

    Pro
  • Leckerer Kaffee auf Knopfdruck.
  • Große Auswahl bei den Sorten. (Cappuccino, Latte Macchiato etc.).
  • Einfache Bedienung.
  • Schneller Brühvorgang.
  • Ideal für "Wenigtrinker" und Alleinnutzer.
    Contra
  • Die Kapseln sind teuer.
  • Von der Herstellung bis zur Entsorgung, die Ökobilanz der Kaffeekapseln ist tendenziell schlecht.
  • Kapselmaschinen brauchen Pflege. (Entkalkung mehrmals im Jahr.)
    Gerechterweise muss man sagen: Eine Kaffeemaschine auch.
  • Zubereitungszeit nicht optimal für mehrere Personen gleichzeitig.

Eine fantastische Idee:Pads

1977 hatte ein gewisser Antonino Di Leva eine in der Kaffeewelt revolutionäre Idee produktionsreif entwickelt: Er nannte sie "Prontadose" was Heute als Pad millionenfach verkauft wird. Damals war er leider aus persönlichen Gründen gescheitert.

Warum leider?
Pads bestehen nicht aus dem Werkstoff Aluminium, sondern aus dem weitaus umweltfreundlicherem Filterpapier. Umweltfreundlich ist hier natürlich relativ zum Aluminium zu sehen, obwohl diese nur rund die Hälfte der Kapseln kosten. Ein Pad ist etwas mit 6 bis 8 Gramm Kaffee befüllt, versiegelt, so dass das Kaffee Pulver nicht herausfallen kann. Die Maschinen sind auch teilweise so konzipiert, dass die Zubereitung zweier Tassen auf einmal möglich ist.

Dennoch kein Vergleich zu Omas Filtermethode: Kaffeebohnen mahlen, in den Filter in einen Porzellan-Durchlauf geben, Wasser kochen, dann langsam Wasser hinzugeben, trinken.

    Pro
  • Das Material besteht aus einem dünnen Flies aus Zellstoff, gegenüber den Kapseln aus Kunststoff und Aluminium .
  • Die Pads sind in der Herstellung deutlich günstiger zu produzieren als die Kapseln und kosten etwa nur die Hälfte.
  • Egal ob Sie nun die Originalpads erwerben, oder auf die billigeren Eigenmarken der Supermärkte zugreifen. Sie passen immer in jede Kaffepadmaschine weil sie gleich groß sind
  • Kaffeepads können nach der Benutzung umweltfreundlich in die Biotonne oder den Restmüll gegeben werden.
    Contra
  • Auch hier der Preis: Immerhin zwischen 60€ und 65 € pro Kilo Kaffee hochgerechnet.
  • Das Angebot ist unüberschaubarer geworden, gerade weil Sie Pads verschiedener Produkte für Ihre Maschine nutzen können.